Unternehmerisches Denken und Handeln
Das Lehrangebot "Unternehmerisches Denken und Handeln" besteht aus einer Vorlesung mit integrierter Übung (2 SWS) und einem Seminar zur Projektarbeit (2 SWS). Beide Veranstaltungen finden im Sommersemester statt.
Die interdisziplinäre Vorlesung mit Übung vermittelt Grundlagen des unternehmerischen Denkens und Handelns. Neben dem Erkennen und Bewerten gesellschaftlicher Bedarfe und Methoden zur Ideenfindung zeigen wir dir, wie man diese Ideen zu Geschäftsmodellen weiterentwickelt. Einen weiteren Schwerpunkt mit Blick auf die Umsetzung bilden Finanz-, Projekt- und Ressourcenplanung genauso wie (digitales) Prototyping. In dem begleitenden interaktiven Seminar geht es um die praxisorientierte Anwendung des Wissens in einer Projektarbeit. In Kleingruppen arbeitest du reale oder fiktive Geschäftsideen zu tragfähigen Geschäftsmodellen aus. Erfahrene Mentorinnen und Mentoren leiten dich methodisch an und unterstützen dein Team individuell.
Das Angebot ist für Studierende, Mitarbeitende und Gasthörer*innen der Universität Trier offen.
In Studienfächern mit Fenster für den freien Wahlbereich sowie den Bachelor-Studiengängen Betriebswirtschaftslehre, Economics and Finance, Psychologie, Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik können bereits zehn Leistungspunkte erworben werden.
Die Antworten auf häufig gestellte Fragen findest du hier.
Durchführung
Die Einführung in das Modul "Unternehmerisches Denken und Handeln" findet in jedem Sommersemester am Montag der ersten Vorlesungswoche 10.00 – 12.00 Uhr c.t. digital via Zoom statt. Hier gibt es eine inhaltliche Einführung in das Gesamtmodul und alle organisatorischen Fragen zum Beispiel zur Einteilung der Seminargruppen oder zur Leistungspunktevergabe werden besprochen. Der Zugangslink zur Einführungsveranstaltung wird im Stud.IP-Kurs zur Vorlesung mit integrierter Übung im Bereich Ankündigungen eingestellt und per Mail an alle Teilnehmenden verschickt.
Am Donnerstag der ersten Vorlesungswoche starten wir von 12.00 - 14.00 Uhr c.t. mit der ersten Vorlesung mit integrierter Übung in Präsenz. Näheres hierzu erfährst du bei der Einführung in das Modul.
Ab der zweiten Vorlesungswoche starten die Seminargruppen montags von 10.00 – 12.00 Uhr c.t. (wöchentlich). Genauere Informationen zur Einteilung der Seminargruppen erhältst du ebenfalls in der Einführung in das Modul.
Vorlesung mit Übung
Die interdisziplinäre Veranstaltung zum Thema „Unternehmerisches Denken und Handeln“ findet jedes Sommersemester statt. Dozent*innen aus den Fachdisziplinen Betriebswirtschaftslehre, Organisationspädagogik und Wirtschaftsinformatik bündeln ihr Fach- und Methodenwissen und vermitteln Schlüsselkompetenzen zur erfolgreichen Gestaltung von Entscheidungsprozessen. Das aktuelle Vorlesungsprogramm findest du im Anschluss:
Vorlesungsprogramm
Referent: | Prof. Dr. Jörn Block |
Professur: | Professur für Unternehmensführung (Betriebswirtschaftslehre) |
In dieser Veranstaltung wird unternehmerisches Denken und Handeln anhand des Effectuation-Causation-Modells erklärt. Anschließend werden Merkmale von Unternehmern anhand von Beispielen sowie Persönlichkeits- und sozio-ökonomischen Charakteristika besprochen. Danach wird anhand verschiedener unternehmerischer Theorien erklärt, was eine unternehmerische Gelegenheit ist. Verschiedene Quellen für unternehmerische Gelegenheiten werden diskutiert. Die verschiedenen Aspekte eines Geschäftsmodells werden erklärt und beispielhaft gezeigt, wie neue Geschäftsmodelle die alten überholen können. Dazu wird überblickend das Business Model Canvas erläutert.
Referent: | Prof. Dr. Andreas Schröer |
Professur: | Organisationspädagogik |
In der Sitzung „Bedarfe erkennen und bewerten“ wird erläutert, wie gesellschaftliche Bedarfe identifiziert und bewertet werden können. Dazu wird zunächst auf Herangehensweisen der Innovationsentwicklung eingegangen und im Anschluss der Bedarf als Ausgangspunkt des Innovationsentwicklungsprozesses charakterisiert. Daraufhin wird Design Thinking als praktischer bedarfsorientierter Problemlösungsansatz vorgestellt. Hierbei stehen die methodischen Schritte (a) empathisches Interview, (b) Empathiekarte, (c) Bildung der Persona und (d) Formulierung des Point of View im Vordergrund. Diese Schritte werden an einem konkreten Beispiel erprobt.
Referent: | Prof. Dr. Andreas Schröer |
Professur: | Organisationspädagogik |
Anhand von unternehmerischen Problemlösungsstrategien wird in der Sitzung „Lernen aus Erfahrung, die Bedeutung von Experimenten und Kreativität als Gründungskompetenz“ auf die Bedeutung erfahrungsbasierten Lernens und kreativen Denkens für Gründer*innen eingegangen. Nach einer Übersicht über Ansätze erfahrungsbasierten Lernens werden zunächst Spuren erfahrungsbasierten Lernens im Design Thinking thematisiert und daraufhin der Lean Startup Ansatz - insbesondere das hypothesengesteuerte Testen – vorgestellt. Abschließend wird die Bedeutung von Kreativität als Gründungskompetenz erläutert. Mit Figuring Storming, Reizwortanalyse und Kopfstand&Umdrehen werden konkrete Kreativitätstechniken zur Ideenentwicklung erprobt.
Referent: | Prof. Dr. Jörn Block |
Professur: | Professur für Unternehmensführung (Betriebswirtschaftslehre) |
Zunächst wird das Thema Marktforschung anhand der zu erfüllenden Aufgaben, verschiedenen Formen und Quellen von Marktinformationen erklärt. Anschließend wird die Marktanalyse betrachtet, wobei die Marktentwicklung, Segmentierung genauer betrachtet wird. Anhand verschiedener Tools werden die Kräfte analysiert, die im Markt und auf den Markt wirken. Anschließend wird das Konzept des Gründungsmarketings erläutert und die Besonderheiten für das Marketing junger Unternehmen herausgestellt. Themen wie Preisstrategien sowie Kommunikations- und Marketingkanäle (z.B. Guerilla Marketing, virales Marketing) junger Unternehmen stehen im Vordergrund und werden anhand von Beispielen vorgestellt.
Referent: | Prof. Dr. Andreas Schröer |
Professur: | Organisationspädagogik |
In dieser Veranstaltung wird anhand der Gegenüberstellung von Airbnb als klassisch unternehmerisches und Dialog im Dunkeln als sozialunternehmerisches Fallbeispiel auf die Besonderheiten von sozialunternehmerischen Gründungen eingegangen. Im Fokus stehen dabei Social Value Proposition, die Differenzierung von Kund*innen und Nutzer*innen und die besonderen Personal- und Finanzierungsstrukturen im Nonprofit-Bereich. Diese Besonderheiten sozialunternehmerischer Gründungen werden abschließend in der entsprechenden Anpassung des Business Model Canvas verdeutlicht, wodurch auch ein Rückbezug zur Sitzung „Geschäftsmodelle und Business Tools“ hergestellt wird.
Referent: | Prof. Dr. Axel Kalenborn |
Professur: | Wirtschaftsinformatik |
In der Veranstaltung werden die notwendigen Schritte zur Realisierung einer Website von der Planung bis zur Lösungsfindung besprochen und vorgestellt. Anhand des Anwendungsfalls: „Moselglider.de“ wird die Konzeption der Website diskutiert. Dazu gehören Zieldefinition, Wettbewerbsanalyse, Zielgruppenbestimmung, Informations-/Grafikkonzept, Inhaltskonzept, Stories/Szenarien, Suchmaschinenoptimierung, Feinkonzeption und Usability-Test. Anschließend wird die Konzeption einer Website anhand der Umsetzung eines realen Webprojekts, das in TYPO3 installiert wird, veranschaulicht.
Referent: | Prof. Dr. Axel Kalenborn |
Professur: | Wirtschaftsinformatik |
In der Sitzung „Die IT für ein Startup planen und kalkulieren“ liegt der Fokus auf der Planung und Kalkulierung von IT-Systemen anhand eines praktischen Beispiels. Dazu werden das Requirements Engineering und seine ersten Ansatzpunkte des Anforderungsmanagements, die Ermittlung und Erhebung von Anforderungen, diskutiert. Daraus werden Anforderungen an eine perfekte Studentenwohnung abgeleitet. In diesem Zusammenhang wird auch die User Story diskutiert, die eine Aktivität in einer Software beschreibt, die ein Benutzer ausführt. Anschließend werden diese Anforderungen und Aktivitäten abgeschätzt und berechnet.
Referent: | Prof. Dr. Thorsten Semrau |
Professur: | Professur für Management (Betriebswirtschaftslehre) |
In dieser Veranstaltung wird die Bedeutung von individuellen Merkmalen wie Persönlichkeit, Fähigkeiten und Erfahrungen für Gründung und Unternehmertum beleuchtet. Darüber hinaus werden Erkenntnisse zur optimalen Zusammensetzung von Gründerteams vorgestellt und diskutiert.
Referent: | Prof. Dr. Axel Kalenborn |
Professur: | Wirtschaftsinformatik |
Die Implementierung von IT-Systemen steht im Mittelpunkt der Sitzung „IT-Systeme selbst umsetzen“. Hier werden die Elemente von Programmen anhand eines Kochrezeptes erklärt. Im Fokus steht, wie kompliziert die Implementierung von IT-Systemen heute sein kann, was man ohne Informatik-Studium selbst machen kann und wie man seine Programmierer am besten unterstützt.
Referent: | Prof. Dr. Thorsten Semrau |
Professur: | Professur für Management (Betriebswirtschaftslehre) |
Für unternehmerische Vorhaben werden in der Regel vielfältige Ressourcen benötigt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird vor diesem Hintergrund die Bedeutung von Netzwerken und Netzwerkcharakteristika, wie Netzwerkgröße, -dichte und die Stärke von Netzwerkbeziehungen, sowie die Entwicklung von Netzwerken für Gründung und Unternehmertum thematisiert.
Referent: | Prof. Dr. Thorsten Semrau |
Professur: | Professur für Management (Betriebswirtschaftslehre) |
In dieser Veranstaltung stehen die Themen Arbeitsteilung, Personalauswahl und Führung von Mitarbeitern im Vordergrund. Mit geeigneten Praxisbeispielen wird die Bedeutung dieser Themenfelder für die Gründung und Entwicklung junger Unternehmen dargestellt.
Referent: | Prof. Dr. Jörn Block |
Professur: | Professur für Unternehmensführung (Betriebswirtschaftslehre) |
In diesem Teil der Veranstaltung wird zunächst die Tragfähigkeit des Geschäftsmodells anhand der Erlösströme, der Kostenstruktur sowie Kosten der Gründungs- und Anlaufphase betrachtet. Anhand der Kapitalbedarfsplans wird die Ermittlung des benötigten Fremdkapitals erklärt. Anschließend werden die verschiedenen Finanzierungsformen und Finanzierungsinstrumente betrachtet. Dabei wird zwischen traditionellen Finanzierungsinstrumenten wie Eigenkapital der Gründer oder Venture Capital Geber, Bankkrediten und staatlichen Subventionen sowie innovativen Finanzierungsmöglichkeiten unterschieden. Die Vor- und Nachteile dieser unterschiedlichen Finanzierungsformen werden gemeinsam mit den Studierenden diskutiert.
Seminar
SPIRIT veranstaltet ergänzend zur Vorlesungsreihe "Unternehmerisches Denken und Handeln" ein Seminar. Hier lernst du in einem interdisziplinären Team die wichtigsten Bausteine von Geschäftsmodellen kennen. Wir zeigen dir, was hinter Unternehmen wie AirBnb oder Apple steckt und warum solche Geschäftsmodelle innovativ und erfolgreich sind. Du lernst auch, wie Entrepreneur*innen denken und handeln und verstehst, wie Design Thinking zum Lösen von Problemen und zur Entwicklung neuer Ideen verwendet werden kann.
In den Bereichen Business-, Digital- und Social Entrepreneurship kannst du eine eigene Geschäftsidee beispielhaft entwickeln und ausarbeiten:
Möchtest du wissen, warum manche Unternehmen wie Spotify so erfolgreich sind und andere aus dem Markt verschwinden? Dann bist du bei Business Entrepreneurship genau richtig! Es reicht nicht, gute Produkte zu entwickeln, sondern die Fähigkeit, innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln, steht im Vordergrund der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens.
Im Zuge gesellschaftlicher Veränderungen entstehen soziale Bedarfe, für die es noch keine Angebote und keine Finanzierung gibt. Dies gilt etwa für aktuelle Herausforderungen wie Folgen des demografischen Wandels in ländlichen Regionen, wachsende Wohnungslosigkeit oder soziale Problemlagen im Kontext von Migration und Flucht. Wenn du dich besonders für soziale Herausforderungen interessierst, dann ist Social Entrepreneurship etwas für dich! Wir zeigen dir, wie Lösungen entwickelt werden können und was zu beachten ist, damit sie tragfähig sind.
Immer mehr erfolgreiche Unternehmen setzen auf digitale Produkte und Dienstleistungen als Erfolgsfaktor. Digitale Geschäftsmodelle „disrupten“ langjährige und etablierte Modelle in vielen Bereichen wie Telekommunikation, Transport, Werbung, E-Commerce oder Automotive mit neuen Technologien. Wenn dich besonders die digitalen Aspekte eines Geschäftsmodells interessieren oder du mehr über digitale Transformation wissen möchtest, dann passt Digital Entrepreneurship zu dir.
In deinem Team arbeitest du mit dem Business Model Canvas (BMC). Damit verstehst du, wie Ideen in der Praxis funktionieren, wie sie weiterentwickelt und optimiert werden können. Der BMC hilft dir dabei, Geschäftsideen zu verstehen, zu bewerten und zu optimieren. Mit dem BMC kannst du alle Bausteine eines Geschäftsmodells ausarbeiten und visualisieren, einschließlich Kunden, Angebot, Infrastruktur und Kosten- und Erlösstrukturen. Etablierte Unternehmen nutzen den BMC, um ihre Geschäftsidee zu verändern und anzupassen, z.B. im Zuge der digitalen Transformation. Mit dem BMC lernst du somit, die wichtigsten Schlüsselfaktoren eines Geschäftsmodells zu verstehen.
Titel | Unternehmerisches Denken und Handeln |
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Empfohlenes Fachsemester | 2., 3., 4., 5., oder 6. Semester |
Moduldauer | ein Semester |
Angebotshäufigkeit | jedes Jahr (SoSe) |
Lehrsprache | Deutsch |
Leistungspunkte / ECTS | 10 LP |
Semesterwochenstunden | 4 SWS |
Präsenzstudium | 60 Std. |
Selbststudium | 240 Std. |
Arbeitsaufwand | 300 Std. |
Zu erbringende Prüfungsleistung(en) | schriftliche Ausarbeitung |
Voraussetzungen für die Vergabe von Leistungspunkten | Regelmäßige Teilnahme, Bestehen der Prüfungsleistung |
Zu erbringende Studienleistung(en) | Interaktive Übungen, Fallstudien in Gruppenarbeit o.ä. |
Prüfungsvoraussetzungen (Module) | keine |
Gewichtung der Prüfungsleistung | Entsprechend den Regelungen in der jeweiligen Fachprüfungsordnung des importierenden Studiengangs fließt die Modulnote ENTWEDER gemäß dem Gewicht der Leistungspunkte des Moduls in die Endnote ein ODER sie fließt nicht in die Endnote ein. Wird das Modul im freien Wahlbereich für Bachelor-Studiengänge belegt, fließt die Modulnote nicht in die Endnote ein. |
Qualifikationsziele | Das Modul sensibilisiert für unternehmerisches Denken und Handeln, fördert die Entwicklung von Gründungsideen und bereitet auf eine Gründung vor. Hierzu werden relevantes Fachwissen und Methodenkompetenzen aus den verschiedenen Disziplinen (Erziehungswissenschaft, BWL und Wirtschaftsinformatik) vermittelt. Darüber hinaus werden soziale-, Netzwerk- und persönliche Kompetenzen gefördert. |
Inhalte | (a) Die interdisziplinäre Vorlesung mit Übung vermittelt die Kernelemente des unternehmerischen Denkens und Handelns. Von der Bedarfserhebung und Ideenentwicklung über Finanz-, Projekt- und Ressourcenplanung bis hin zum (digitalen) Prototyping werden verschiedene Konzepte vorgestellt und diskutiert. (b) In der begleitenden, interaktiven Projektarbeit kommen gründungsrelevante Tools anhand von realen oder fiktiven Fallstudien in Kleingruppen zur Anwendung. |
Literatur | |
Veranstaltungsformen | (a) Vorlesung mit Übung „Unternehmerisches Denken und Handeln“ (2 SWS) (b) Seminar „Unternehmerisches Denken und Handeln - Projektstudie“ (2 SWS); mit Fallstudien und Gruppenarbeiten |
Empfohlene Voraussetzungen | keine |
Verwendbarkeit des Moduls | Wird als Modul im freien Wahlbereich verwendet. Wahl(pflicht)modul im Studiengang "Betriebswirtschaftslehre" (B.Sc.), "Wirtschaftsinformatik" (B.Sc.), "Psychologie" (B.Sc.). |
Modulbeauftragte/r | Prof. Dr. Jörn Block |